2014 Bremen-Florenz
Ich hatte mal meiner Nichte versprochen, auf einen Kaffee vorbei zu kommen. Ich brauchte 21 Tage bis ich in Florenz, genauer gesagt südöstlich von Florenz, angekommen war.
Kurz bevor ich meinen Campingplatz am Marktlersee erreicht hatte, fing es wieder einmal an zu regnen. Ich hatte nur noch einige Hundert Meter vor mir. Die erste 180 Gradkurve hatte ich noch voll im Griff. Dummerweise ließ ich die Karre wieder laufen und der Regen wurde immer heftiger. In einer der engen darauf folgenden Kurven rutschte mein Rad weg und ich schleuderte zwischen die Leitblanken. Ich war eingeklemmt und das Rad lag mitten auf der Straße. Mein Handy hatte sich vom Akku getrennt und die Klamotten verteilten sich auf den nassen Asphalt. Drei Autos fuhren vorbei, sie mussten ausweichen, um nicht über mein Rad zu fahren. Keiner blieb stehen. Hier nochmal ein Dankeschön an die Hilfsbereitschaft. Ich habe euch mit Flüchen belegt und hoffe, dass davon einer in Erfüllung ging.
Bei Familie Baier lag ich zwei Tage im Zelt und konnte mich kaum rühren. Ich hatte schon meinen Rückweg organisiert. An dem Tag, als ich mein Rad bei Hermes abgeben sollte, schien die Sonne und der Radweg zeigte sich von seiner besten Seite. Plötzlich befand ich mich Burghausen und fuhr Richtung Lambrechtshausen und stieß auf den Alpen-Adria-Trail.
Später irgendwann stellte man fest, dass ich einen Rippenbruch erlitten hatte.
In Salzburg hatte ich die Häfte bereits geschafft, aber der schwere Teil lag noch vor mir.
Den höchsten Punkt der Apeninnen erklommen. Von nun an gings bergab.
Bei Evi in Rufina mit einem Banner herzlich empfangen worden.