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Vita | Über mich - Alois Steiner genannt "Luis"

Autor: GrAbo 06.05.2023
Wer 20 Jahre lang stahlhaltige Luft eingeatmet hat, war entweder an der Front oder er wuchs in Donawitz auf.


                            Werk Donawitz. https://www.alois-steiner.de/interna/image.php?menuid=20

Ich bin am 21.06.1949 in Leoben in der Steiermark in Österreich, geboren. Die Grund- und Hauptschule besuchte ich in Donawitz,Portait. https://www.alois-steiner.de/interna/image.php?menuid=20 dem heutigen Leoben. Ich zählte mich nie zu den guten Schülern, hatte aber die besondere Begabung, meine Lehrer und nachher meine Vorgesetzten, schnell zur Weißglut zu bringen.
1963 begann ich eine Tischlerlehre, für mich bis heute noch der Traumberuf schlechthin. Leider dauerte der Traum nur ein Jahr und dann musste ich aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Ich war schlichtweg zu schwach für diesen wunderbaren Beruf.1964 begann ich eine Lehre als Schweißer bei der Voest Alpine Donawitz.1967 sattelte ich um zum Schlosser und besuchte das Internat in Arnfels. Diese Zeit werde ich nie vergessen. Sie war wunderbar und hatte prägenden Charakter.
1970 leistete ich beim österreichischen Bundesheer meinen ordentlichen Präsenzdienst bis zur letzten Minute ab.
1971 brach ich meine Zelte in Österreich ab und zog raus in die weite Welt. Bei der hanseatischen Hochseefischerei in Bremerhaven, hatte ich meine schlimmsten 28 Tage auf See erlebt. Ich kam schnell zu der Erkenntnis, dass die Seefahrt doch nicht mein Ding war.

Nach einer wilden Odyssee quer durch Deutschland, heuerte ich in München bei einer Leihfirma an, die mich prompt wieder in den hohen Norden nach Bremen schickte. Eigentlich wollte ich nur solange bleiben, bis ich das Geld für eine neue Reisetasche zusammen hatte. Dann wollte ich auch schicke Klamotten haben, passte auch zur neuen Tasche viel besser. Jetzt fehlt nur noch der deutsche Führerschein, die werden dann Augen machen. Aber ohne Auto, das geht gar nicht. Das Auto, bzw. die Bank, zwang mich zur Sesshaftigkeit für die nächsten 3 Jahre. Mein Auto indessen hielt mir nur 4 Monate die Treue.

Durch meinen Beruf lernte ich große Teile Deutschlands, aber auch das europäische Ausland kennen. Es war der 9. Januar 1974, an einem Mittwoch. Ich lernte meine Frau kennen. Am 25.10. im selben Jahr, gaben wir uns das Jawort, was bis heute noch Bestand hat. Meine Frau verstand es, meinen Ehrgeiz zu wecken. Ich besuchte berufsbegleitend in Abendschule, die VHS-Bremen, und absolvierte meinen Facharbeiter als Maschinenschlosser. Dies war die Voraussetzung für den Erwerb des Meistertitels, da damals Österreich noch nicht Mitglied der EG war.

1976 war sehr turbulent. Im Juni kauften wir ein altes Bremer Haus. Im Dezember kam unser Sohn Daniel zur Welt. Das Haus schrie nach Renovierung und Daniel stimmte mit ein. 1982 kam ich meinem Traumjob immer näher. Ich wechselte als Maschinenschlosser zu einem Betrieb, der Anlagen für die pharmazeutische und kosmetische Industrie herstellte. Edelstahl, so weit das Auge reicht. Ich bereiste als Monteur ganz Deutschland, aber auch die Schweiz und Österreich. Jetzt war es an der Zeit, den Meister zu machen. Ich besuchte wieder die VHS, und erwarb nach zwei weiteren anstrengenden Jahren, den Meistertitel im Maschinenbauhandwerk. 1988 wechselte ich das letzte Mal meinen Arbeitsplatz. Ich habe endlich meinen Traumjob. Ich wurde Betriebsleiter bei einem mittelständischen Betrieb, der vorwiegend auf Megayachten, tätig war.

Steiner_Edelstahl_GmbH_SottrumEs kam, wie es kommen musste. Ich wollte, dass es mir genauso gut geht wie meinem Chef. 1992, im Juni gründeten meine Frau und ich, die Firma A.Steiner Edelstahl GmbH. 1994 wurde ich auf grausame Weise an meine Krankheit als Kleinkind erinnert. Ich bekam damals, infolge meiner Leukämieerkrankung, mehrmals Blut übertragen. Dabei erhielt ich als kostenlose Beigabe, auch den Virus Hepatitis C, der aufgrund einer hartnäckigen Grippe erst jetzt in mir entdeckt wurde. Der Virus hielt sich zwar noch bis 2010 im Hintergrund, brach aber im Februar aus und vermehrte sich schlagartig.

Es musste gehandelt werden. Im Mai unterzog ich mich einer 48-wöchigen Interferon-Therapie. Das vorübergehende Verschwinden war leider trügerisch, er kam genau 6 Wochen nach Therapieende wieder.

Im Oktober 2011 machte ich eine zweite Therapie. Die Medikamente waren noch "wirkungsvoller" als die der ersten.
Den Betrieb leitete unser Sohn schon seit Oktober 2010 weiter - jetzt unter dem Namen Steiner Edelstahl - da ein Arbeiten für mich nicht mehr möglich war. Nach Beendigung der zweiten Therapie war ich den Virus endgültig los, bekam aber aufgrund von Nebenwirkungen dafür zwei Stents.

Da ich ein Mensch bin, der auch in den ausweglosesten Situationen nicht klein beigibt, fand ich Gefallen am Zeichnen und Malen. Einige Bilder habe ich auf meinen beiden Galerien ausgestellt. 2013 erfüllte ich mir einen persönlichen Wunsch. Ich fuhr mit dem Rad von Bremen nach Österreich. Geplant waren 1000 km, aber durch meine raffinierten und berüchtigten Abkürzungen waren es dann doch 1180 km. Das veranlasste mich dazu, ein Buch zu schreiben.
"Der zweite Sieg", so hieß der Titel, welches im September 2014 veröffentlicht, und im Februar 2016 als zweite überarbeitete Auflage unter dem Titel: "Ein Leben lang sterben ...?", neu erschien. Es ist kein Reisebericht, vielmehr geht es darum, was mich dazu veranlasst hat, so eine Tour zu machen, und wie ich mit meiner Krankheit umging. Natürlich kommt mein berüchtigter Galgenhumor dabei nicht zu kurz. Einen kleinen Auszug könnt ihr in meinem Beitrag mein erstes Buch finden.

Im Sommer 2014 erfüllte ich mein Versprechen gegenüber meiner Nichte in Florenz. Ich bepackte meinen Drahtesel, überquerte die Alpen auf dem legendären Alpen-Adria-Radweg, und 21 Tage später stand ich vor meiner Nichte und forderte die versprochene Tasse Kaffee ein.

Für den Rückweg mit dem Rad über den San Bernardino fehlte mir dann doch die Kraft und Motivation. Und so setzte ich mich 14 Tage später, erholt in Florenz in den Zug und ließ mich zurück nach Bremen fahren.
Seitdem habe ich es mir zum Hobby gemacht, jedes Jahr irgendeinen Pass mit dem Rad zu bezwingen.

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